Liebe Sein

Lieber Martin!

Dieses Papier hier in meiner Hand ist ein Geschenkpapier. Das Geschenk sind Worte. Worte, die ich hier für dich aneinander gereiht habe.

Worte, die ein Bild dessen malen, was in mir wohnt.

Die Leinwand für dieses Bild ist meine Seele, die Emotionen, Visionen und Wünsche sind die Farben. Und mein Herz ist das Licht, dass alles erstrahlen lässt und das alles transformiert.

Eheversprechen steht drüber …. wo ich dir doch gar nichts versprechen kann … oder vielleicht doch?

Wir sind heute zusammen gekommen – du & ich – Rolf und all unsere Gäste um unser Hochzeitsritual zu feiern.

Hochzeitsritual – was ist denn ein Hochzeitsritual? Gibt es keine „richtige“ Hochzeit? Und was ist eine „richtige“ Hochzeit?

Für mich ist unser Hochzeitsritual die Gelegenheit

Danke! Zu sagen

Danke der göttlichen Präsenz für unsere Begegnung.

Ich danke für das JA! Zu unserer Verbindung, das tief in meinem Herzen wohnt.

Das mich von Anfang an berührt und getragen hat. Das mir unendliche Freude war und das mir Kraft geschenkt hat durch all die Prozesse zu gehen um jetzt mit all meiner Liebe hier zu stehen.

Das mir die Fähigkeit schenkt immer neugierig zu sein um dich zu erkennen und das zu lieben, was du jetzt gerade bist.

Ich danke dir für die Liebe und die Unterstützung, die du mir schenkst.

Sie lässt mich jeden Tag ein bisschen mehr wachsen ( innerlich 😉 ) und blühen.

Ich danke, dass wir gemeinsam und jeder für sich das Band unserer inneren und äußeren Verbindung gestalten, nähren und pflegen.

Für mich ist unser Hochzeitsritual die Gelegenheit meine Wünsche in Worte zu kleiden

Mein innigster Wunsch ist es, dass meine Liebe deinen Lebensweg wie eine goldenen Sonne begleitet.

Sie soll dich nähren und wärmen. Sie soll Quell der Freude sein. Sie soll dich halten und dir Orientierung geben auch wenn’s mal stürmisch wird.

Sie soll dir Mut und Kraft geben wenn große Aufgaben zu bewältigen sind. Deine oder unsere gemeinsamen.

Ich möchte mit dir gemeinsam, Seite an Seite den Moment spüren, nach vorn schauen und über Vergangenes staunen.

Ich möchte mit dir die Welt entdecken; die innere und die äußere.

Ich möchte mit dir den Tanz unserer Herzen erleben

den Jahrmarkt in unserem Austausch und die Stille

Zeiten, in denen jeder seinen Weg für sich geht

um hinterher die neue Gemeinsamkeit zu feiern

Ebbe & Flut, Tag und Nacht, Sommer und Winter, Mann & Frau

deine Tränen und dein wunderbares Lachen; dein Tanz und deine Stille werden immer einen Platz in meinem Herzen haben.

Für mich ist unser Hochzeitsritual die Gelegenheit dir zu versprechen, dass ich die Quelle all dessen in mir selbst hüten und schützen werde.

Frei nach Paulo Coelho:

Niemand kann einen Sonnenaufgang besitzen,
Wie den, den wir vor ein paar Tagen gesehen haben,

so wie auch niemand einen Abend besitzen kann,
an dem die Wolken über den Himmel jagen
und die Gewitter leuchten,

oder die Ruhe, die ein schlafendes Kind ausstrahlt

oder den magischen Augenblick
in dem die Wellen sich an einem Felsen brechen.

Niemand kann das Schönste besitzen,
was es auf der Erde gibt.

– aber wir können es bewusst genießen und lieben

Durch diese Augenblicke zeigt sich Gott den Menschen.

So will ich jeden Augenblick mit dir bewusst wahrnehmen und lieben – die fröhlichen wie die schweren.

Jetzt geht’s schon los: Ich wollte dir doch nichts „versprechen“, keine Erwartungen an mich selbst formulieren.

Ich will statt dessen betrachten, wie wir miteinander sind:

von Anfang an war klar:  – ich will nichts von dir – und ich will alles daran setzen, dass es auch so bleibt.
Um so wertvoller ist jede Geste, jeder Blick, jedes Lachen und jedes Anschmiegen, das Du mir schenkst.

Alles ist so leicht mit Dir.

So viele Situationen, die in früheren Beziehungen zu Stress und Leid geführt haben, führen bei uns zu bewusstem Hinsehen und zu noch mehr Verbundenheit.
Diese Art, miteinander zu sein, will ich mit dir weiter kultivieren!

Ich spüre, dass Du wirklich neben mir stehst (manchmal stehst Du auch hinter mir oder zu mir 🙂 )
Ich stehe gerne neben Dir, bin voller Freude uns zu erleben:
keiner steht über dem anderen, wir begegnen uns, so unterschiedlich wir sind, auf Augenhöhe.
Ich will Dich immer wieder spüren lassen, dass ich auch zu Dir, hinter Dir und auf Augenhöhe mit Dir stehe.

Ich habe vor langer Zeit eine Karte gezogen:
„Suche die Gesellschaft derjenigen,die das Beste in Dir erwecken“

Diese Suche hat mich zu dir geführt, und auch wenn diese Suche nie aufhören wird, hat sich die Karte zu einem wesentlichen Teil erfüllt.

Ich vertraue auf die göttliche Führung
und ich vertraue in die Kraft der Liebe

Dieses Vertrauen steckt für mich in dem andern Wort für Hochzeit: Trauung

Ich habe Vertrauen, und darum traue ich mich, mich Dir ganz zu schenken, weil ich weiß, dass ich mich dabei nicht verliere sondern ganz ich selbst bleibe, noch mehr ich selbst werde.

Ein Aspekt meiner selbst, den ich durch Dich wiedergefunden habe, ist die kindliche Freude.
Wir können so herrlich miteinander lachen, kindlich miteinander sein.

Ich glaube, uns wird das Himmelreich zuteil,
heute und immer wieder.